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Ich staune über die Erstaunten! | Donald Trump

Mit der Wahl Trumps zum Präsidenten finden Inhalt und Form endlich zueinander. Diese Vereinigung ist positiv zu betrachten und ich bin verwundert über das ganze „fuck you USA“ über das ganze „Jetzt geht die Welt unter“. Niemals habe ich in den vergangenen 25 Jahren über US-Amerikanische Politik sagen können: Wow, das ist eine gute Sache – Das wird Menschen glücklich machen, das ist gerecht, friedlich und hoffnungsvoll. Niemals habe ich Werte gelebt gesehen, die auch die meinen sind.

So lange ich die Politik der USA begleite, sehe ich Tod, Verwüstung, Lügen und militärische Intervention – Eine Politik, die wie ein Halbstarker, mit aller Power versucht Anführer einer Gang zu bleiben, eine Politik für die der Zweck jedes Mittel heiligt. Präsidenten der USA haben reihenweise Kriegsverbrechen auf sich geladen . . . Nicht ein einziger hat sich vor dem Kriegsverbrechertribunal verantworten müssen, nicht Carter, nicht die Familie Bush, nicht die Familie Clinton, nicht Obama und alle anderen nicht, die für Machterhaltung Regime gestürzt, Kriege forciert und geführt haben. Ich musste stets ertragen, wie Völkerrecht mit Füßen getreten wurde (immer auf Basis von Werte-Argumenten) und wie ein vernichtendes Wirtschaftssystem auf den Gipfel getrieben wurde, zum Leidwesen der amerikanischen Bevölkerung, insbesondere der Mittelschicht und der Welt in Gänze.

1945 in Nürnberg hieß es, dass so lange Gewalt auf Erden herrsche, wie Menschen/Staaten für diese Gewalt nicht zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Man statuierte ein Exempel, ein Meilenstein der Geschichte. Man zog Menschen, die im Staatsdienst standen zur Verantwortung wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wegen Kriegsverbrechen.

Jede US-Wahl, mit Ausnahme die von George W., barg eine Art Hoffnungsschimmer für mich. Vielleicht, so wünschte ich mir, ändert sich mit dem neuen „mächtigsten Mann des Universums“ etwas Grundlegendes auf dieser Welt. „Yes we can“ - Ein Satz für den es sogar einen Friedensnabelpreis gab, bzw. für die Hoffnung, die dieser Satz in der Welt auslöste, end/täuschte auf ganzer Linie. Mehr Militärausgaben, illegale Drohnenkriege, eine weiter auseinander klaffende Schere von Arm und Reich und unselige Machenschaften an der Ostgrenze Europas. Die USA haben 761 Militärbasen außerhalb des US Territoriums. Die USA verhielten und verhalten sich arrogant, aggressiv, unilateral und niveaulos – in der Wahl von Trump finden die Vereinigten Staaten ein den eigenen Taten und Haltungen entsprechendes Gesicht.

Gestern morgen sprach ein „Experte“ im ZDF, der meinte, dass Medien und Politik gegen die Meinungsmacher und Propagandisten angehen müssten. Menschen, die Vertrauen in die etablierte Politik verloren haben, sollte Vertrauen zurückgegeben werden. Na bravo! Das klingt ganz nach Volkswagen. Das hört sich an wie der ewig wiederholte Satz, dass sich Menschen im Osten Deutschlands abgehängt FÜHLEN und aus diesem Grund AfD wählen. Da fühlen sich nicht viele abgehängt, da sind viele abgehängt. Wie in den USA auch. Die Zahlen zur Arbeitslosenquote und zum Bruttoinlandsprodukt spiegeln doch bei weitem kein realistisches Bild einer Gesellschaft wieder, in der Millionen von Mensch 3 Jobs haben, 60 Stunden/Woche arbeiten und der landesweite Durchschnitt der Arbeitnehmer weniger als 11 Urlaubstage hat. Eine Gesellschaft in der jedes Jahr ca. 35.000 Menschen durch Schusswaffen ums Leben kommen.Über 45 Millionen Amerikaner erhalten Essensmarken.

Und auch Trumpwähler wissen doch, was sie da für einen Menschen gewählt haben. Und nein! Sie sind nicht alle weiß, über 45 und doof. Es sind eben die, die vor 8 Jahren Hope gewählt haben. Wir müssen hier die richtigen Fragen stellen. Der Kapitalismus in Verbindung mit der Globalisierung hat ohne Zweifel in vielen Ländern des Westens einen hohen Lebensstandard bewirkt. Nur wächst da nix mehr bzw. Wachstum ist zum tödlichen Selbstzweck geworden. Trotz der guten Zahlen bei uns und in den USA gibt es einen Anstieg der Armut und eine Akkumulation von Reichtum. Eine Mittelschicht gibt es in den Staaten nahezu nicht mehr. Die USA ist Kapitalismus im Endstadium.

Von einem Präsidenten Trump muss ich endlich einmal nichts erwarten – und das ist beruhigend. Bei Frau Clinton hätte sich die ewig gute Miene zum imperialen tödlichen Machtspiel fortgesetzt. Die ganzen Posts, dass jetzt die Welt untergeht und wie schrecklich das alles ist, kann ich nicht verstehen – ich finde sie perfide.

Ein Volk hat abgestimmt – das ist ernst zu nehmen, nicht zu verhöhnen! Im mit Lügen begonnenen Irakkrieg starben nahezu eine Million Zivilisten! Da ging die Welt unter für ein ganzes Volk, Libyen kommt seit den französischen und amerikanischen Bomben nicht zur Ruhe, in Afghanistan haben zehntausende Zivilisten ihr Leben gelassen und nach 15 Jahren Krieg ist das Land instabiler als zuvor.

Ja, Trump ist Rassist, ein Brandstifter auf allen Gebieten – Ja, Trump ist das authentisches Gesicht Der USA