Presse

zurück

Zu „“:

Siegburg: Nach schwierigem Start kommt das Theaterprojekt „Jedem Kind eine Bühne“ des Theaters Tollhaus inzwischen ins Rollen. 43 Kinder und Jugendliche aus familiär oder finanziell benachteiligten Verhältnissen mit und ohne Migrationshintergrund nehmen seit einigen Wochen regelmäßig an den Proben teil, berichtete René Böttcher, der Vorsitzende des Theaterschatz e.V. und Chef der Studiobühne, vor Sponsoren und Presse.

Hintergrund des Projektes so Böttcher sei die Feststellung gewesen, dass die Teilnehmer der bisherigen Theaterkurse ausschließlich Schüler höherer Schulen waren. Dies sei aber weniger mangelndem Talent oder mangelndem Interesse geschuldet, sondern vielmehr auf fehlende Mittel der Familien zurückzuführen. Deshalb habe der Theaterschatz die Aktion „Jedem Kind eine Bühne“ ins Leben gerufen, um auch anderen das Theaterspiel zu ermöglichen.

Problematisch war zunächst die Finanzierung des Vorhabens. Für den zunächst zweijährigen Projektzeitraum waren 60 000 Euro notwendig. Die sind zusammengekommen durch Beiträge der „Aktion Mensch“, der „Help and Hope“-Stiftung, der Stiftung „Für uns Pänz“ der Kreissparkasse, der Siegburger Nikolaus-Stiftung, des Rhein-Sieg-Kreises, des Fördervereins der Studiobühne und privaten Spenden. Ganz kostenlos ist die Teilnahme nur für diejenigen Familien, die Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket haben. Alle anderen zahlen 10 Euro im Monat, was bei acht Doppelstunden Theaterspiel 1,25 Euro je Stunde ausmacht.

So schwierig wie das Geld aufzutreiben, gestaltete sich auch das Umwerben der Kinder und Jugendlichen, trotz direkter Ansprache bei Sozialarbeitern und Jobcentern, berichtete Böttcher. In Kooperation mit Pauline-von-Mallinckrodt-Kinderheim und -Kindertagesstätte konnte eine Theatergruppe gebildet werden, in Zusammenarbeit mit dem integrativen Familienzentrum Am Wasserwerk in Troisdorf eine zweite. Zwei weitere Gruppen entstanden schließlich im Jugendzentrum Deichhaus und noch zwei weitere an der Studiobühne. Die ersten Proben mit erfahrenen Schauspielern wie Julia Torres und Bardia Grousta seien sehr vielversprechend gewesen. Die Kinder lernen teilweise erstmals ihre Gefühle nicht nur durch Sprache, sondern auch durch ihren Körper, Gesten und Mienenspiel auszudrücken. Bis zum Sommer sollen die sechs Gruppen, einige Plätze sind noch frei, Theaterstücke erarbeiten, die bei einem Kinder- und Jugendtheaterfestival in der Studiobühne zur Aufführung kommen sollen. Langfristig hofft Böttcher, dass diese Gruppen in das vorhandene Kursprogramm des Theaters Tollhaus übernommen werden können.

, kmü, Rhein-Sieg Rundschau am
zurück