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SIEGBURG - „Von der Corona-Krise ist fast jeder betroffen, aber freischaffende Künstler erwischt es wahnsinnig hart“, fasst René Böttcher, Intendant der Studiobühne, kurz zusammen. „Die Strukturen der freien Theater sorgen dafür, dass es den wenigsten überhaupt möglich ist, Rücklagen zu bilden, auf die man dann im Notfall zurückgreift.“

Auch die Siegburger Kulturinstitution steuert in den kommenden Wochen auf eine existenzbedrohende Katastrophe zu. Im laufenden Betrieb können die 13 Honorarkräfte, darunter auch Pädagogen, Reinigungsmitarbeiter und Verwaltung, von den Einnahmen leben. Doch die Strukturen, die in den letzten 16 Jahren mühevoll aufgebaut wurden, drohen in den wenigen Wochen einzustürzen. Durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus, war die komplette Schließung des Theater-, Schul-, und Freizeitbetriebes unumgänglich und erreicht die „Studiobühne“ mitten in der Hauptspielzeit.

Sollten im Mai oder Juni wieder Vorstellungen möglich sein, müssten aktuell bereits Werbung und Ankündigungen, beziehungsweise Proben, erfolgen. „Da hängt beim Ausarbeiten des Spielplans ein ganzer Rattenschwanz dran. Wir gehen davon aus, dass bis zum Sommer gar keine Vorstellungen mehr zu Stande kommen.“

Neben der Studiobühne und dem Theater Tollhaus leidet außerdem die Schauspielschule stark unter der Entwicklung. „Wir haben 35 Schauspielschüler, die zu Hause sitzen und ihre Jobs verloren haben. Viele halten sich als Kellner oder Nachtwächter über Wasser.“ Dennoch steht der Betrieb für sie nicht still. Alle werden mit Aufgaben versorgt und verharren quasi im „Home-Office“. „Jeder sammelt Ideen, die wir anschließend für ein neues Stück nutzen. Da werden die Erfahrungen aus der Krisenzeit mit einfließen. Ich denke beispielsweise an den Titel: Als wir Klopapier aßen.“ Ob sich der Name des Stückes auch in Zukunft „witzig“ anhört, bleibt abzuwarten. Bis dahin steht Weitermachen im Fokus.

René Böttcher koordiniert Vorsprech-Termine online und fordert Videobewerbungen von Schauspielanwärtern an. „Wir können dieser Zeit eigentlich noch etwas Positives abgewinnen, wenn der Druck mit dem Geld nicht so groß wäre. Es ist schön, dass die Menschen zusammenrücken und wir erfahren große Solidarität.“

Für die Kulturschaffenden stellt die Politik bereits Hilfe in Aussicht. Wann diese erfolgt, wird sich bald zeigen. „Projektmittel, auf die wir dringend angewiesen sind, rücken in weite Ferne. Als gemeinnütziger Verein verfügen wir nicht über Rücklagen. In den künftigen vier Wochen verlieren wir mindestens 15.000 Euro. Ab dem nächsten Monat rund 31.000 und mit den erwarteten Projektfördermitteln bis Sommer 2020 mehr als 100.000 Euro.“

Darüber hinaus bleibt man mit den Politikern in Kontakt, um Entwicklungen aus erster Hand zu erfahren, doch das Warten und die Ungewissheit sind nervenzehrend.

„Als Künstler sind wir zwar gewohnt, aus Nichts etwas zu machen, da wir nicht gewinnorientiert arbeiten. Ohne Unterstützung wird sich der Prozess, alles wieder neu aufzubauen, allerdings über Jahre hinziehen.“

Schon jetzt signalisieren die ersten Bürger dem gemeinnützigen Verein unter die Arme zu greifen. „Das zeigt doch, dass es ein Bewusstsein für Kunst und Kultur gibt und wir den Menschen wichtig sind.“ Wer dem

Theater helfen möchte, dem stehen verschiedene Wege offen.

Man kann unkompliziert Fördermitglied werden und muss nur den Antrag auf www.theaterseite.de ausdrucken, ausfüllen, abfotografieren und dem foerderverein@theaterseite.de oder per WhatsApp an 0178-3404005 senden. Aber auch Gutscheine sind eine gute Alternative, hierzu eine Email an mail@theaterseite.de. Darin den gewünschten Gutscheinbetrag (15 Euro/Karte) und die Rechnungsadresse angeben oder einfach an den Förderverein Studiobühne Siegburg e.V. spenden. IBAN: DE04370695204200080012, BIC: GENODED1RST, bei der VR-Bank Rhein-Sieg.

, Dirk Woiciech, Rheinische Anzeigenblätter am
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