Polit Satire

Astoria

Auf diese Steine können Sie bauen!

HINWEIS - andere Spielstätte -

Der Theatersaal der Studiobühne ist wegen Sanierung in 2023/24 geschlossen.

Die Vorstellung „Astoria“ findet deswegen in der Aula des Gymnasiums Siegburg Alleestraße, Alleestraße 2, 53721 Siegburg statt. Die Aula ist leider nicht barrierefrei.

 

Wie baut man eigentlich einen Staat? Wer oder was wird benötigt und wann ist überhaupt ein Staat ein Staat? Bürokratie, Flagge, Nationalhymne, internationale Geschäftsabkommen, Erdölanleihen sind einige der Zutaten und selbstverständlich muss darüber berichtet werden, wie schön dort das Wetter ist. Den Rest erträumen sich die Menschen von selbst. Das Beste: Es braucht kein Land, geschweige denn ein Volk.

Der in Wien lebende jüdischer Schriftsteller entschied sich trotz oder gerade wegen der gesellschaftlich und politischen Wandlung der Welt mit zunehmender Kriegslust und dem aufsteigendem Nationalsozialismus, eine Satire zu schreiben, die sich dem nahenden Schrecken, mit viel Humor und überzogenen Absurditäten entgegen stellt. Begriffe wie Vaterlandsliebe, Hörigkeit oder Nationalstolz geraten in klugen, witzigen Dialogen schnell in die Lächerlichkeit. Dagegen treten in ernsteren Begegnungen der Figuren Werte wie Freiheit, Heimat, Hoffnung und Wahrheit umso mehr in den Vordergrund.

Im Alter von nur 27 Jahren starb Soyfer 1939 im KZ Buchenwald. Wie Kinder im Spieleparadies, agieren die DarstellerInnen ausschließlich mit großen, bunten Bauklötzen und bauen sich von Bühnenbild zu Bühnenbild. So wird aus nur einem bunten Baustein ein Tisch, ein Stuhl, eine Tür, ein Bett, ein Tablett, ein Brief, ein Drink, eine Zeitung, eine Banane und schließlich ein Staat. Ein Sinnbild für die Willkür der Mächtigen und der menschlichen Vorstellungskraft, denn wenn man nur stark genug an etwas glaubt, wird es irgendwann wahr, oder? Dieser wilde Theatertrip wird vom Ensemble als Musik-Liveband mit zum Teil selbstkomponierten und arrangierten Lieder musikalisch begleitet.