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Zu „Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“:

Ein typisches Märschen wunderbar anders

Studiobühne Siegburg inszeniert „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ mit viel Humor und Fantasie

Mit dem Märchen „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ der Gebrüder Grimm hat die Studiobühne einen Klassiker inszeniert, der frisch, frech und temporeich daherkommt.

Glückskind Hans wird bei der Geburt prophezeit, dass er einmal die schöne Prinzessin heiraten wird. Das geht dem bösen König gegen den Strich, und er möchte den jungen Burschen loswerden. Natürlich gibt es ein Happy End, aber bis dahin vergehen in dem kleinen Theater 75 höchst unterhaltsame und kurzweilige Minuten. Hans bricht in ein großes Abenteuer auf, um eine unmöglich scheinende Aufgabe zu lösen. Denn er soll dem gierigen und bösartigen König die drei goldenen Haare des Teufels bringen, damit er der Hochzeit zustimmt.

Das Glückskind macht sich auf den Weg, trifft Räuber und seltsame Stadtbewohner und landet schließlich in der Hölle beim Teufel.

Die Aufführung beginnt rasant und bleibt schwungvoll bis zum Schluss. Neun Schauspieler des zweiten und dritten Jahrgangs der Schauspielschule Siegburg, die der Studiobühne angeschlossen ist, schlüpfen in verschiedene Rollen, singen und übernehmen auch noch den musikalischen Rahmen der Handlung.

Jeder einzelne Darsteller zieht alle Register seines Könnens und überzeugt auf ganzer Linie. Bei allem Geheimnisvollen und neben düsteren Szenen kommt auch die Komik nicht zu kurz. Herrlich agieren die drei Räuber im Wald, deren Auftritt von Slapstickelementen und schreiend komischer Mimik lebt. Ebenso wie die Figur der Hofdame, die gleich dreifach erscheint. Die Schauspieler bewegen und sprechen synchron. Mit ausdrucksloser Stimme, überzogen theatralischem Gesten und dümmlichem Gesichtsausdruck verkörpern Sie die gelangweilte und nichtsnutzige Einfalt in Person.

Schön auch die Szene, als Hans auf des Teufels Großmutter trifft, die ihn aufgrund ihrer Schwerhörigkeit mal Peter und mal Sven nennt und ihm anbietet: „Du darfst Oma zu mir sagen.“ Die Requisiten sind überschaubar, die weniger überraschenden Effekte optimal platziert. So vermittelt der Fährmann, in Nebel und blaues Licht getaucht, und auf einem Skateboard gleitend, die perfekte Illusion, langsam über Wasser zu gleiten. Untermalt mit einer schaurig schön gesungenen Interpretation von Wolfgang Petrys Lied „ Hölle“. René Böttcher, einer der Leiter der Studiobühne, wollte „kein typisches Kindertheater“ machen. Bei dem lasse man den kleinen Zuschauer oft keinen Platz für die eigene Fantasie. Und die Eltern sitzen selbst meist gelangweilt daneben. Bei der Inszenierung der Studiobühne ist das nicht der Fall. Ein Lob an alle Schauspieler, aber auch an den Regieassistenten Marian, der Texte verfasst hat. Spritzig, Witzig und zeitgemäß.

, Paul Kieras, General-Anzeiger Bonn am
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