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SIEGBURG. Beim Umbau des Schulzentrums Neuenhof in Siegburg soll auch die Studiobühne dort eine neue Heimat finden. Zu den bisher geschätzten Kosten für die Sanierung könnten dadurch noch einmal 10,8 Millionen Euro dazukommen.

Bildung und Kultur sollen im Siegburger Schulzentrum Neuenhof eine Symbiose eingehen. Den Weg dafür hat der Rat im Oktober mit seinem Beschluss, Studiobühne, Schauspielschule und Kinder- und Jugendtheater Tollhaus im Zuge der Sanierung auf dem Schulgelände ein neues Zuhause zu geben, geebnet. Von der Idee ist die Politik nach wie vor überzeugt. Allein die Zahlen, die Heiner Farwick am Montag im Planungsausschuss, dem auch die Mitglieder des Schulausschusses beiwohnten, präsentierte, dämpften die einhellige Begeisterung: Der von der Stadt beauftragte Planer hat in seiner Machbarkeitsstudie einen ersten groben Kostenrahmen von rund 10,8 Millionen Euro für die erforderlichen Umbau- und Erweiterungsarbeiten ermittelt.

Wie berichtet, soll das in die Jahre gekommene Schulzentrum, in dem die Alexander-von-Humboldt-Realschule und die Gesamtschule untergebracht sind, erweitert und saniert werden. Für die Planung und erste Baukosten sind bis 2022 rund 18,5 Millionen Euro im städtischen Haushalt veranschlagt. Danach sollen die restlichen Mittel folgen. Nach ersten noch vagen Prognosen in der Machbarkeitsstudie muss die Stadt für die Sanierung insgesamt mit rund 45 Millionen Euro rechnen. Konkretere Zahlen soll die Entwurfsplanung bringen, die die Stadt nun ausschreiben möchte. Bis zur Ratssitzung am Donnerstag soll die Politik daher klären, ob die Planung auch die Integration der Studiobühne einbeziehen soll.

Die Erkenntnis, die Planer Heiner Farwick nach einer intensiven Arbeitsphase mit Gesamt- und Realschule, Theater und Stadt erlangt hat, ist eine durchaus positive: „Die Integration des Theaters ist grundsätzlich machbar“, sagte er. Das ermittelte Raumprogramm lasse sich rund um die bestehende Turnhalle, in der auch die Mensa der Schule untergebracht ist, realisieren. Auf rund 3300 Quadratmeter soll weiterhin die neue Mensa, aber auch der Verein Theaterschatz, der die Studiobühne, Schauspielschule und Theater Tollhaus trägt, wieder ausreichend Platz für sein vielfältiges Angebot finden. Neben einer Haupt- sind mehrere Probebühnen, zwei Ballettsäle, Räume für Technik und Fundus, Umkleiden, Kursräume und Büros vorgesehen.

"Unsere Existenz ist bedroht"

"Die Ist-Situation bedroht unsere Existenz“, machte René Böttcher, künstlerischer Leiter der Studiobühne, im Ausschuss deutlich, warum das Institut seit Jahren nach einem neuen Standort sucht. Im VHS-Studienhaus stehen dem Theater derzeit rund 700 Quadratmeter zur Verfügung. Büros seien schon auf verschiedene Standorte ausgelagert worden. Rund 5000 Besucher zählt die Studiobühne bei ihren 100 Veranstaltungen im Jahr. Ihre kleine Bühne soll auch im neuen Umfeld ihren Charme behalten, ,vor allem die unmittelbare Nähe zwischen Schauspielern und Publikum. „Unser Haus ist schon jetzt allen offen“, sagte Böttcher. So soll es auch künftig sein: „Es entsteht ein Kultur- und Bürgerzentrum.“ Die stellvertretende Realschulleiterin Andrea Sauerzweig hob die Vorteile hervor, die die Nähe zwischen Schule und Theater mit sich bringen würde.

„Das ist das Optimum, wie man es sich wünscht“, hielt CDU-Fraktionschef Jürgen Becker fest. Die Kosten seien indes erschreckend. Da pflichteten ihm die Vertreter der anderen Fraktionen bei. „Wir müssen klären, was wir machen können“, sagte Michael Keller (SPD). „Das Projekt ist in diesem Umfang nur möglich, wenn wir in die Förderung kommen“, so Becker. Die Integration der Studiobühne ins Schulzentrum ist ein Projekt im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK), für das die Stadt den Grundförderantrag gestellt hat. „Wir könnten darüber einen Zuschuss von 60 Prozent für das Projekt bekommen“, riet Bürgermeister Franz Huhn dazu, die Idee nicht zu verwerfen. „Es ist wichtig, dass wir jetzt einen Schritt weitergehen“, verdeutlichte die technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger. Sollte die Förderung nicht kommen, könnte das Projekt in der Planung noch einmal korrigiert werden. „Es ist immer möglich, weniger zu bauen“, beantwortete Farwick die Frage nach einem Minimalplan. Es gebe aber eine Grenze, unter der die Idee nicht mehr funktioniere.

, Nadine Quadt, General-Anzeiger Bonn am
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